Dienstag, 22. Dezember 2009

Ned zamgschissn wern is Lob genug


Achtung! Übertrieben dargestellt! Kennt ihr diese Situation?
Da steht man stundenlang in der Küche. Nebenan hört man Gelächter, der Rest der Familie unterhält sich gut. Ich schmecke die Soße ab. Gans mit Niedrigtemperatur, butterzartes, geschmackvolles Geflügelfleisch. Die Klöße sind auch an der Wasseroberfläche und müssen aus ihrem heißen Bad genommen werden. „Ob jemand den Tisch anrichten könnte?“ rufe ich aus der Küche. Keine Antwort! Also gehe ich ins Wohnzimmer und wiederhole die Frage. Ungläubig werde ich angestarrt. Sind wir zum Arbeiten oder zum Essen hier? Das muss die gedachte Frage, ihren Gesichtern nach zu urteilen, sein. Na gut, dann werden eben mit ernstem Gesicht detaillierte Aufträge vergeben. Klappt doch! Wozu hat man gedient (1. Lage, 3. Auftrag/Absicht, 5. Einzelaufträge, 8. Platz des LeitersKochs)?
Dann wird endlich gegessen. Lebte das Geflügel noch, hätte es wohl zuerst vermutet in einen Piranha-Teich gefallen zu sein, so schnell wurden seine Knochen sichtbar. Am Tisch war es ruhig. Man hörte nur friedliche Kaugeräusche, bis dann die Teller satt weggeschoben werden. Meine vorsichtige Frage „Hat’s denn geschmeckt?“ wird mit dem höchsten fränkischen Lob, einem kurzen „Bassd scho!“, beantwortet. Ja, so ist das bei uns, frei nach dem Motto: „Ned zamgschissn wern is Lob genug!“ Ich koche gern.

2 Kommentare:

  1. Ja, Ja....
    wenn ich nachfrage " hat es denn geschmeckt ?"
    höre ich seit Neuestem den * Schubeck - Spruch *
    " Passt !!!! hast nicht viele Fehler gemacht !"
    Komisch, daß solche Äußerungen immer gleich und gerne angenommen werden :-)

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