Freitag, 21. Januar 2011

Wochensplitter 03/2011 15.01.11 – 21.01.11

Themen: Handball I, Handball II, Zitronenfalter

Handball I – Deutschland gewinnt gegen Tunesien
Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr letztes Vorrundenspiel gegen Tunesien mit 36:26 gewonnen. Hatte man in der ersten Halbzeit noch Probleme, so setzte sich die kompakte Abwehr und auch die körperliche Robustheit im Angriff in der zweiten Halbzeit immer mehr durch.
Als spielvorbereitendes Abendessen hatte ich ein paar Tintenfischtuben gekauft. Sie wurden gesäubert, in Ringe geschnitten und lediglich in Mehl gewendet. Dann wurden sie bei 190°C 2 Minuten frittiert. Frittiert man sie 3 Minuten werden sie zäh. Die fertigen Tintenfischringe werden auf ein Küchenpapier zum Abtropfen gelegt, etwas gesalzen und gepfeffert und mit Zitrone beträufelt. Einfach, schnell, lecker.


Handball II – HSC 2000 Coburg verliert Punkte am „grünen Tisch“
Der HSC 2000 Coburg hat die am „grünen Tisch“ gewonnenen Punkte am „grünen Tisch“ wieder verloren. Der Bergische HC hat in einem Revisionsverfahren Recht bekommen. Man plädierte auf Vertrauensschutz, nachdem die Solinger Funktionäre sich vorab erkundigten ob ihr Kreisläufer Pekeler spielberechtigt sei. Auf den Gang vor ein ziviles Gericht wird man, lt. HSC-Vorsitzenden Jürgen Heeb, verzichten. Recht so, Punkte sollten auf dem Spielfeld und nicht vor dem Kadi erkämpft werden.

Zitronenfalter kommt zu früh
Mitten im Winter hat sich ein Zitronenfalter da wohl total vertan. Obwohl er ohne weiteres das ganze Jahr vorkommen kann, glaubt man meinem Kosmos-Naturführer. Den Beweis habe ich (leider nur) mit dem Handy fotografiert. Ich befürchte, dass er die neuen Schneefälle nicht überlebt hat.


Donnerstag, 20. Januar 2011

Boeuf Bourguignon oder Frankreich – Deutschland 30:23

Was war das für eine Leistung der Deutschen in der zweiten Halbzeit? So eine Packung haben wir schon lange micht mehr bekommen. Glandorf, total von der Rolle, versagte bei einfachsten Pässen und Bälle fangen konnte er auch nicht mehr. Kraus konnte sich auch nur bei einigen Siebenmetern durchsetzen. Überhaupt schien die ganze Mannschaft nie an den Sieg zu glauben. Erst als die Franzosen „satt“ waren, durften wir wieder mitspielen. Es fehlte bei unserer Mannschaft an der Feinabstimmung. So wird es sogar knapp mit der Hauptrunde. Die Tunesier sind nicht zu unterschätzen.
Schade, dass wir gestern nicht gegen Thailand oder Vietnam gespielt haben. Nicht nur, weil ich aus diesen Ländern viel mehr Rezepte kenne, sondern weil der Gegner  für die deutsche Handballnationalmannschaft, bei allem Respekt,  viel einfacher gewesen wäre. So habe ich mich eben auf die Suche nach einem französischen Rezept gemacht. Ich wollte nicht einkaufen gehen. Alle Zutaten sollten zuhause sein.
 „Le coq est mort!“ Das war der Ausruf eines französischen Kollegen, als ich während der Fussball-WM 2006 für eine internationale Dienststelle arbeitete und Frankreich das Endspiel verlor. Danach zog er einen Gummihahn im blauen Trikot am Fahnenmast hoch.  Dieses Mal hieß es wohl eher: „L’aigle est mort!“ Aber trotzdem: Ein Hühnchen wäre eine gute Idee. Dann fiel mir das Rindfleisch auf Burgunder Art ins Auge. Das Rezept ist aus einem älteren Kochbuch "Spezialitäten der Welt". Kleine Änderungen gab es. So habe ich einen fränkischen Rotwein und ganz normales Rindfleisch vom Metzger des Vertrauens genommen. Charolais-Fleisch wäre mir zu teuer gewesen. Also gibt es hier einen meiner ersten Versuche ein französisches Gericht zuzubereiten.



Zutaten:
1 kg Rindfleisch aus der Hüfte
50 g geräucherter Bauch
2 mittelgroße Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
4 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
getr. Thymian
375 ml Rotwein
250 ml Hühnerbrühe
Petersilie
250 g Champignons

Zubereitung:
Das Rindfleisch in 5 cm-Würfel schneiden. Den geräucherten Bauch klein würfeln. Die Zwiebeln schälen und achteln. Die Bauchwürfel mit etwas Öl ausbraten, aus dem Fett nehmen und zur Seite stellen. In der Zwischenzeit die Knoblauchzehe fein hacken.

Das Fleisch in die Pfanne geben und 10 Minuten schön anbraten.  Die Zwiebeln dazugeben und etwas mitdünsten lassen. Knoblauch und Thymian dazugeben, salzen und pfeffern.

Mit Mehl abstäuben und mit Rotwein und Hühnerbrühe ablöschen. Dann das Fleisch für etwa 3 Stunden bei milder Hitze schmoren lassen.

In der Zwischenzeit die Champignons putzen und in Scheiben schneiden.

Das Fleisch aus der Soße nehmen und die Soße durch ein Sieb passieren lassen. So hieß es im Originalrezept. Ich habe darauf verzichtet und habe zum Fleisch die Champignons und die Bauchwürfel in die Soße gegeben und es weitere 20 Minuten schmoren lassen.

Dazu gab es ein Baguette. 


Und für die nächsten Spiele gilt erst recht: Allez les blancs! 

Oder besser: Auf geht's Deutschland! Kämpfen und siegen!

Mittwoch, 19. Januar 2011

Zutaten aus der Thai-Küche – Currypasten

Currypasten sind die Grundlage eines jeden Thai-Currys und haben überhaupt nichts mit einem Currypulver zu tun. Alle Zutaten müssen zunächst sehr fein gehackt werden. Die Kunst einer Currypaste ist die Balance zwischen den vielen Zutaten. Dies ist ein Grund, warum die meisten Thai-Köche, auch in Thailand, auf Fertigprodukte zugreifen.

oder


Wenn man das Glück hat und Originalware bekommt, kann man sich erst recht die mühsame Arbeit mit Mörser und Stößel bzw. mit Küchenmaschine und Fleischwolf ersparen.  Auf „europäisierte“ tomatenmarkähnliche Currypasten??? sollte man verzichten. Das hat mit Thai Food überhaupt nichts zu tun!
Alle Zutaten werden zunächst sehr stark zerkleinert und dann mit einem Stößel in einem Mörser oder auch in einer Moulinette zu einer Paste „gemacht“.

Ich habe einmal für die unter uns, die sehr viel Zeit haben, eine Übersicht für sehr gebräuchliche Currypasten erstellt. Als Grundlage dienten zwei Kochbücher. Ales erstes die „Thai-Kochbibel“ schlechthin. Es ist „Thai Food“ von David Thompson. Thompson ist Australier und hat lange Zeit in Thailand gelebt und hat sich die Mühe gemacht, die traditionelle thailändische Küche zu studieren. Für 75 € kann man die deutsche Übersetzung seines Werkes kaufen. Für etwa die Hälfte kriegt man sein Buch in englischer Sprache.
Das zweite Kochbuch, das ich zur Hand genommen habe, ist „Thailand kulinarisch entdecken“ mit Rezepten von Oi Cheepchaiisara und Ross Dobson.
Schon in diesen beiden Büchern gibt es Unterschiede bei der Herstellung von Pasten. Wie in jeder Küche der Welt, gibt es immer wieder regionale Abweichungen und Besonderheiten. Man muss selbst herausfinden, was einem schmeckt. Deswegen soll die folgende Tabelle auch nur ein Anhalt sein.

Drauf klicken, dann wird's lesbar.

Chilis
Die meist verwendete Zutat wären eigentlich lange, getrocknete, rote Chilis. Wenn ein Rezept getrocknete rote Chilis verlangt,  dann werden sie entkernt und der Stiel abgeschnitten. Kurz abspülen und dann für 5 Minuten in warmen Salzwasser einweichen. Vor dem weiterverarbeiten werden sie dann gründlich ausgedrückt. Zum Mörsern der Chilischoten wird ein kleiner Teelöffel Salz hinzugefügt. Das steht nicht in meiner Tabelle. Das Salz erleichtert das Mörsern.

Erdnüsse
Geschält und gehäutet müssen sie sein und nicht geröstet. Dem Massaman-Curry geben sie Cremigkeit.

Galgant
Galgant gibt dem Curry eine pfeffrige Schärfe und Ingwer ist kein Ersatz dafür.

Garnelenpaste
Sie gehört zu den Grundzutaten einer Currypaste. Für einen noch besseren Geschmack kann man sie etwas anrösten. Aber nicht zu viel, sonst wird sie bitter.

Kaffirlimettenblätter
Eigentlich gehört die Schale der Kaffirlimette dazu. Da sie aber kaum erhältlich ist, kann man ersatzweise auch fein geschnittene Blätter hinzufügen. Die Rippe in der Mitte des Blattes wird herausgeschnitten. Die Blattteile  werden dann sehr fein geschnitten.

Kardamom
Gemahlener Kardamomsamen ist eine typische Zutat des Massaman-Currys.

Knoblauch
Knoblauch ist ein Muss in einer Currypaste. Nicht zu viel, sonst wird das Curry schwer und ölig, nicht zu wenig, sonst schmeckt es fade und scharf. Wenn die Knoblauchzehe schon einen grünen Keim hat, den bitte entfernen. Die Paste könnte sonst, wenn man sie länger lagert, das Gären anfangen. Außerdem könnte sie die Paste bitter machen.

Koriandersamen
Sie werden vor dem Mörsern etwas angeröstet, bis zu duften beginnen. Überhaupt können alle hier verwendeten Samen und Körner vor dem Verarbeiten etwas angeröstet werden, je nach Konsistenz unterschiedlich lang. Und: Zu lang = bitter!

Korianderwurzeln
Sie sind für die Süßigkeit eines Currys mitverantwortlich. Die Haut der Wurzel wird mit einem kleinen Messer vorsichtig abgeschabt.

Kreuzkümmel
Die Samen allein anrösten, da sie schnell fertig sind. Nicht zu viel Kreuzkümmel nehmen. Die Currypaste wird dadurch durchdringend scharf.

Kurkuma
Kurkuma färbt die Currypaste ein. Wird zu viel Pulver verwendet, ergibt es oft einen muffigen Geschmack. Mit frischem Kurkuma, vorsichtig dosiert, ist man auf der richtigen Seite.

Muskat
Ist ein Bestandteil das Massaman-Currys, man findet aber auch Rezepturen, wo Muskat Teil eines Panaeng-Currys ist. Vorsichtig dosieren, damit die Paste nicht zu süß wird.

Nelken
Nelken werden im Massaman-Curry verwendet und sollen dem Gericht etwas die Schwere nehmen.

Schalotten
Thai-Schalotten sind etwas kleiner und etwas süßer als unsere Schalotten. Zur not könnte man auch unsere roten Zwiebeln verwenden.

Thai-Basilikum
Das Horapha ist in der grünen Currypaste für die frische Farbe da. Es gibt auch die Möglichkeit Korianderblätter vermehrt dazu zu nehmen, aber so wird das Curry zu „seifig“.

Zitronengras
Zitronengras ist sehr faserig und muss sehr fein geschnitten werden. Wird zu viel genommen, bekommt die Paste einen sehr zitronigen, pfeffrigen Geschmack.

Dienstag, 18. Januar 2011

Chorizo-Kartoffel-Pfanne oder Spanien-Deutschland 26:24

Um 17.45 Uhr gestern Abend, ein zufälliger Blick in die Fernsehzeitung. Mist, beinahe hätten wir den Handball-Klassiker Deutschland – Spanien versäumt.  Da kann es nur schnelle spanische Kost geben. Ein verkorkstes Spiel mit zwei zunächst sehr pingeligen dänischen Schiedsrichtern nimmt seinen Lauf. Die Pingeligkeit der sonst so lockeren Dänen bringt zwei rote Karten für die DHB-Auswahl, die den Faden immer mehr verlieren. Eine Deckungsumstellung der Iberer auf 5:1 ab der 48. Minute und der deutsche Angriff meldete sich beim Stand von 21:18 (für Deutschland) ab.  Nur der Torwart Johannes „Jogi“ Bitter ist nicht genug für einen Sieg. Es fehlte letztlich an der Durchschlagskraft des deutschen Rückraums. Besonders enttäuschend war für mich die Leistung des Kapitäns, Pascal Hens. Ich vermute aber, dass er noch unter seiner Schulterverletzung vom Spiel gegen Bahrain leidet. So muss der Sieg der nicht überzeugenden spanischen Mannschaft als verdient bezeichnet werden.

Etwas zufriedenstellender war die schnelle kräftige spanische Kost.  Wir haben im Team geschnippelt und gebrutzelt. Pünktlich um 18.15 Uhr war das Essen auf dem Tisch und der Anpfiff erfolgte.


Zutaten:
800 g Kartoffeln
1 TL Butterschmalz
300 g Chorizo
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 TL Thymian
1 TL Paprikapulver rosenscharf
4 Tomaten
3 Paprikaschoten
150 ml Rotwein

Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und in 1 cm-Würfel schneiden. Salzen, pfeffern und mit Butterschmalz die Kartoffelwürfel goldbraun braten.

Die Chorizo-Wurst halbieren, würfeln und in einer zweiten Pfanne mit wenig Olivenöl anrösten.  Die Zwiebeln würfeln, dazugeben  und mitbraten. Die Knoblauchzehen fein hacken und ebenfalls dazugeben.

Mit Thymian und rosenscharfem Paprikapulver würzen, umrühren und weiterbraten lassen..

In der Zwischenzeit Tomaten häuten, entkernen und würfeln. Dann die Paprika mit dem Sparschäler schälen, entkernen und würfeln.

Jetzt die Chorizo-Wurst mit dem Rotwein ablöschen, aufkochen und die Gemüsewürfel dazugeben.

Während der Rotwein langsam einkocht, die Kartoffeln fertig braten.

Nachdem es schnelle Handballkost werden sollte, habe ich die Bratkartoffeln zur Chorizo-Wurst gegeben und untergehoben. Will man richtig knusprige Bratkartoffeln, sollte man es getrennt servieren.


Zur Strafe haben wir den Spaniern alles weg gegessen. ;-)

Montag, 17. Januar 2011

Thai-Style-Rouladen

Exotisch ist das, was man nicht immer hat, was man von weit her liefern muss. Ich denke da an Kokosnüsse, an Mangos, an Straußenfleisch. Durchaus denkbar ist aber auch, dass Bratwürste, Weißwürste, Leberkäse, Schäufele, Klöße, Blaukraut oder auch Kohlrabi als exotisch bezeichnet werden. Nämlich dann, wenn man in Asien, Afrika oder Australien lebt. Das, was man also nicht jeden Tag essen kann, ist vielleicht auch deswegen „exotisch“.

So sind Rouladen das „Lieblingsgemüse“ meiner thailändischen Lehrmeisterin Yuppadee. Sie liebt eben auch exotisches Essen. Für sie sind das fränkische Rouladen, fränkischer Sauerbraten und andere fränkische bzw. bayerische Spezialitäten. Dieses Mal habe ich wieder mal versucht cross-over zu kochen. Auf das Zitronengras hätte ich verzichtet, wenn ich nicht noch etwas Paste übrig gehabt hätte. Schneidet man das faserige Zitronengras nicht klein genug, ist das Essen kein Vergnügen. Die Fasern setzen sich zwischen den Zähnen fest. Ich hätte stattdessen für dieses Gericht auch Zitronenzesten nehmen können. Die dunkle Sojasoße nehme ich auch um das Hackfleisch etwas dunkel zu färben. Die dunkle Sojasoße färbt im Gegensatz zur hellen. Hier ein weiterer Versuch von mir, fränkische mit thailändischer Küche zu kombinieren. Ich habe das schon einmal mit Hackfleischklößchen, Kohlrouladen und mit gefüllten Papriaschoten versucht.


Zutaten:
4 Rinderrouladen
2 Chilis
500 g Rinderhackfleisch
4 EL dunkle Sojasoße
Zitronengraspaste
2 cm Ingwer
4 Knoblauchzehen
4 Thai-Zwiebeln

400 ml Kokosmilch
1 TL rote Currypaste
250 ml Hühnerbrühe
1 TL Speisestärke

400 g Reisnudeln


Zubereitung:
Die Rouladen auslegen und mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Chilis längs halbieren, entkernen und in Streifen schneiden.

Eine Hälfte des Hackfleisches mit der Sojasoße vermengen. Die andere Hälfte mit Salz und Pfeffer würzen. Je ein Viertel des marinierten Hackfleisches und des nicht marinierten Hackfleisches auf eine Roulade streichen.  Etwa zwei daumengroße Stücke Zitronengraspaste auf den Hackfleischbelag streichen.

Den Ingwer, den Knoblauch und die Zwiebeln sehr fein würfeln und mit den Chilis auf die Hackfleischmasse auf den Rouladen geben.

Die Rouladen rollen und außen mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Rouladen rundherum anbraten und dabei etwas Currypaste anrösten. Mit Kokosmilch und Hühnerbrühe ablöschen, einrühren und aufkochen.

Deckel aufsetzen, die Temperatur so weit herunterdrehen, dass es gerade noch köchelt und für 70 Minuten schmoren lassen. Falls die Soße zu dünn ist, evtl. mit Speisestärke andicken.

Die Beilage Reisnudeln für 3 Minuten köcheln lassen, in die Soße geben und sofort servieren.

 
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Blog-Event LII - Soulfood - Futter für die Seele (Einsendeschluss 15. Januar 2010)