Freitag, 10. Dezember 2010

Wochensplitter 48/2010 04.12.10 – 10.12.10

Themen:  Parken verboten, Viel Reh, Wetterkapriolen, Kochvideo

Parken verboten – aber nicht für alle! Posse in 4 Akten – Unglaublich, aber wahr!

Diese Woche kam Post von der Bußgeldstelle. Ein Bußgeldbescheid gegen mich war eingestellt worden. Wie kam es dazu:

Akt 1:
Als pflichtbewusstes Vereinsmitglied ist es mir ein Bedürfnis Mitgliederversammlungen zu besuchen. So war es dann auch im Juli diesen Jahres. Ich gebe zu, ich bin schon ein bisschen faul und so parkte ich direkt gegenüber des Veranstaltungslokals auf dem Gehweg mit meinem Motorrad. Mein schlechtes Gewissen hielt sich in Grenzen, parkte doch der 1. Vorsitzende auch auf dem Gehweg direkt neben mir. Er ist übrigens auch Mitglied des Coburger Stadtrats. Außer uns beiden nutzten noch drei andere Zweiradfahrer diesen günstigen Parkplatz. Unmittelbar nach der Veranstaltung hatte ich die Bescherung: Das städtische Ordnungsamt hatte „Post“ an alle fünf Motorräder gehängt. Das Parken sei verbotswidrig und koste 15 €. Ich ärgerte mich über meine Faulheit, war aber selbst schuld und beabsichtigte zu diesem Zeitpunkt das Verwarnungsgeld zu bezahlen.

Akt 2:
Eine Woche später traf ich meinen 1. Vorsitzenden. „Das Parken war ja ganz schön teuer letzte Woche“, meinte ich zu ihm. Er antwortete aber nur: „Alles kein Problem. Ich habe alle vier dieser Zettel schon eingesammelt und habe das schon erledigt. Wir müssen nichts bezahlen.“ Das freute mich sehr und ich brachte ihm natürlich am Tag darauf auch meinen, den fünften, Verwarnungszettel vorbei, verbunden mit der Bitte mir auch diesen Gefallen zu tun. Ich wollte nämlich, wie die anderen, auch nicht zahlen.

Akt 3:
Es wurde Ende Oktober und der Postbote brachte „liebe Post“ von der Zentralen Bußgeldstelle. Ich sollte zahlen und zwar 15 € und zusätzliche Gebühren, so dass insgesamt 38,50 € zu bezahlen seien. Ich telefonierte sofort mit meinem Vorsitzenden und Stadtrat. Das sei aber seltsam und er könne da jetzt auch nichts mehr machen. Jetzt wurde ich neugierig. Es kann ja nicht sein, dass fünf Personen eine Ordnungswidrigkeit begehen, einer bezahlen muss und vier straffrei davonkommen. Da stinkt doch etwas.

Akt 4:
Am nächsten Tag sprach ich im Ordnungsamt vor, erzählte von meiner „Missetat“ und bat den Sachbearbeiter den Vorgang noch einmal zu überarbeiten. Der zuständige Mitarbeiter war natürlich im Urlaub. Sein Stellvertreter überprüfte den ganzen Vorgang. „Ja“, meinte er, „das ist ja komisch. Da haben fünf Fahrzeuge geparkt und für vier Fahrzeuge ist das Verfahren eingestellt.“ Der Fünfte war ich. Ich wollte wissen, warum die Verfahren eingestellt wurden. Auf Weisung des Leiters wurde für das Parken auf dem Gehweg eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Somit war das Parken dort an diesem Tag nicht verbotswidrig. Komischerweise  wurde diese Genehmigung aber erst am Tag nach der Mitgliederversammlung erteilt. Der Amtsleiter habe mit dem Pressesprecher des Oberbürgermeisters vereinbart, dass das Parken am Tag der Veranstaltung nicht verbotswidrig war. 

Und so hat das funktioniert: Der Herr Stadtrat und seine Kumpels parken falsch. Anstatt dafür auch zu zahlen wie jeder „normale“ Mensch, sammelt der Herr Stadtrat die Verwarngeldträger ein und sorgt dafür, dass alle straffrei davonkommen. Damit gibt er auch noch in aller Öffentlichkeit an. Jetzt hat leider ein Fünfter dort geparkt. Dieser sollte aber nicht straffrei davonkommen und sollte mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden.

Ich hätte mich auf eine Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht gefreut. Insgesamt vier, in Coburg mehr als prominente, Zeugen wären geladen worden. Man darf spekulieren, ob das Parken für mich verbotswidrig gewesen wäre. Man darf aber auch spekulieren, ob hier Begriffe wie Vorteilsgewährung, Bestechlichkeit oder Korruption eine Rolle gespielt hätten. Wie sagt der Schwabe? "Des hat a ganz schöns Gschmäggle!" Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland!

Auf das Bild klicken, dann wird es größer.

Viel Reh
Wenn der Versicherungsmakler die Jagd als Hobby hat, kann man ab und zu mit Wildfleisch rechnen. Am Dienstag war es dann so weit. Früh um neun wurde ich stolzer Besitzer von zwei Rehkeulen, zwei Schultern, zwei Filets, zwei Rücken und Rippen, Hals und Haxen für ein Ragout. Insgesamt 16 kg! Wildschwein gibt es auch günstig. Die Rotten werden hier zur Plage, so dass viel geschossen wird.

Wetterkapriolen – viel Schnee
Den ganzen Tag geregnet hat es am Mittwoch. Die Temperaturen sind auf 3°C geklettert und der Schnee ist weggeschmolzen. Bis dann der Mitwochabend kam. Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Man kommt mit dem Schneeschieben nicht mehr nach. Ich habe mein Quantum Schnee für diesen Winter. Mehr brauche ich nicht.

Kochvideo: Kochen mit Joe Waschl - Pilze

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Blätterteig mit Pizza-Füllung


Es taut, es regnet und der Spaziergang mit Filou glich gestern eher einem Wettschwimmen. Wir waren beide klatschnass. Ich bin momentan Alleinunterhalter für ihn, da Anni von früh bis spätabends arbeiten darf. In der Vorweihnachtszeit wird bei uns aus einem Zwei-Personen-Haushalt schnell ein Single-Haushalt. Wenn Weihnachten dann endlich da ist, wird nur noch ruhig gefeiert. Letztes Jahr kam noch Annis Bandscheibenvorfall dazu. Das war kein wirklich frohes Fest. Dieses Jahr geht Weihnachten hoffentlich unfallfrei und ohne Krankheiten über die Bühne. 

Weihnachten  werden wir dann natürlich kochen. Ich habe bei meinem Lieblingsmetzger einen Kalbsnierenbraten und Rouladen bestellt. Vorgestern wurden außerdem 16 kg Rehfleisch (= ein ganzes Reh) geliefert. Da müssen jetzt aber noch ein paar Ideen reifen.   

Aber diese Woche jedenfalls wird nicht immer gekocht. Wenn, dann muss es schnell gehen. Oliven, Salami, Schinken, passierte Tomaten und Blätterteig sind eigentlich immer im Kühlschrank. Dann wird der Blätterteig zurechtgeschnitten und mit ein paar Löffeln passierten Tomaten, halbierten Oliven und Salami- und Schinkenwürfeln belegt. Etwas Mozarella war auch noch da. Dann nur noch Pizzagewürz darüber und in den auf 180°C vorgeheizten Ofen damit. Wenn der Käse geschmolzen und der Blätterteig goldbraun ist, dann ist es fertig.


Mittwoch, 8. Dezember 2010

Kein Chili con Carne - eher ein pikanter Hackfleischtopf

Eigentlich habe ich mich total vergaloppiert. Der ursprüngliche Plan war ein Chili con Carne. Dann aber bin ich mit den Zutaten total durcheinander gekommen. Gemerkt habe ich es erst, nachdem alles zurechtgeschnitten war. Wegwerfen wollte ich dann eigentlich auch nichts mehr. Das kommt davon, wenn man als „Kleiner“ mit den „Großen“ mithalten möchte. Das, was dabei rauskam war nicht schlecht, im Gegenteil. Es war aber kein Chili con Carne. Allerdings auf der anderen Seite, es gibt Unmengen von unterschiedlichen Chili con Carne - Rezepten. Letztlich ist, darauf kann man sich einigen,  ein schöner pikanter Eintopf herausgekommen, gut vorzubereiten und damit ideal für Familienfeiern.

Für 8 Personen


Zutaten:
3 Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
4 EL Pflanzenöl
1000 g Rinderhack
200 g Sellerie
1 Möhre
2 Petersilienwurzeln
6 getrocknete Chili
2 rote Chilis
Salz
Pfeffer
Cayennepfeffer
1 Dose (400 g) Dosentomaten
500 g passierte Tomaten
0,5 l Hühnerbrühe
1 Dose (285 g) Mais
4 Dosen (1000 g) Kidneybohnen
1 rote Paprika
1 grüne Paprika
1 gelbe Paprika
4 Tomaten
200 g Schmand


Zubereitung:
Die Zwiebeln und die Knoblauchzehen schälen und grob hacken.

Das Öl im Bräter erhitzen, das Rinderhack, Knoblauch und Zwiebeln dazugeben und 5 Minuten gut anbraten.

Sellerie, Möhre und Petersilienwurzeln schälen und würfeln, in den Bräter geben und weitere 5 Minuten mitbraten lassen. Die frischen und die getrockneten Chilis dazugeben und untermengen. Mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer würzen.

Die Dosentomaten und die passierten Tomaten hinzufügen und zum Köcheln bringen.

Den Backofen auf 180°C vorheizen. Die Hühnerbrühe und den Mais in den Bräter dazugeben, aufkochen lassen und für 60 – 70 Minuten in den Backofen geben.

Paprika und Tomaten würfeln und mit den abgetropften Kidneybohnen in den Bräter geben, aufkochen lassen und evtl. mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer nachwürzen. Den Schmand unterziehen. Mit einem Baguette oder auch Nudeln bzw. Reis servieren.


Dienstag, 7. Dezember 2010

Fränkischer Puten-Sauerbraten

Heute bekomme ich mein Reh. Das bedeutet, dass wir in unserem Gefrierschrank unbedingt Platz schaffen müssen. Wie das klappen soll, weiß ich allerdings jetzt noch nicht. So haben wir Karpfen, Hechte, große Entrecôte-Stücke herausgenommen und trotzdem wird es sehr eng. Zwei Schultern, zwei Keulen und ein Rücken warten auf einen kühlen bzw. eiskalten Platz. Der Rest wird wohl gleich zu einem Ragout verarbeitet werden.  Ich bin gespannt, wie das klappen soll, nicht das Ragout, das Einräumen! Wir sind meistens nur zu zweit, deswegen reicht eine Kühl-Gefrierkombination. Nachdem unser Gefrierschrank das Zeitliche gesegnet hatte und, wegen des hohen Stromverbrauchs,  eigentlich nur der Liebling unseres Stromerzeugers war, haben wir ihn entsorgt und nicht erneuert.  Jetzt hätte ich ihn schon gern wieder.
Dieses Puten-Sauerbratenrezept hat Holger von „Silbern gelöffelt“ in einer Coburger Tageszeitung gefunden. Uns hat es voll überzeugt. Wir haben auf das Andicken mit Lebkuchen verzichtet, sonst hätte es Proteste bei den Mitessern gegeben. Und außerdem, da stimme ich mit der EDEKA-Werbung voll überein: „Keine Rosinen!“

Zutaten:
1,2 kg Putenoberkeule
½ l Wasser
0,7 l Rotwein
0,25 l Weinessig
8 Wacholderbeeren
8 Pimentkörner
8 Pfefferkörner
4 Nelken
½ Zimtrinde
1 Zwiebel
2 Karotten
½ Stange Lauch
1 kleiner Sellerie
1 Apfel
2 EL Distelöl
1 EL Tomatenmark
Salz
Pfeffer
1 EL Kartoffelstärke

Zubereitung:
Die Putenoberkeule häuten, entbeinen und mit einem Küchengarn zusammenbinden.

Die Zwiebel, die Karotten, den Lauch und den Sellerie putzen und in Würfel bzw. Ringe schneiden.

Wacholderbeeren, Pfefferkörner, Pimentkörner, Zimtstange und Nelken in einen Mörser geben und grob zerstoßen.

Die Beize für den Sauerbraten besteht aus Wasser, Rotwein, Essig, geschnittenem Gemüse und den gemörserten Gewürzen.

Das Fleisch in die Beize geben und für 48 Stunden in den Kühlschrank stellen. Die Beize soll das ganze Fleisch bedecken.

Das Fleisch aus der Beize nehmen und trocken tupfen. Einen Apfel schälen, entkernen und in Scheiben schneiden.

Die Beize absieben und zur Seite stellen.

Etwas Distelöl in den Bräter geben, erhitzen und das Fleisch von allen Seiten anbraten. Das Fleisch herausnehmen und die Apfelscheiben und das Tomatenmark anrösten. Das Fleisch zurück in den Bräter geben und etwa die Hälfte der Beize in den Bräter geben.

Für 90 Minuten bei 180°C in den Backofen geben.

Das Fleisch herausnehmen und in Scheiben schneiden. Die Soße mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Falls sie zu sauer ist, mit etwas Hühnerbrühe auffüllen. Etwas Kartoffelstärke in Wasser anrühren und in die Soße geben. Einmal aufkochen lassen. Fertig.

Montag, 6. Dezember 2010

Pilzpfanne mit Panaeng-Currypaste und Hähnchenschenkeln

Saukalt, der Wind pfeift, ich ziehe mir die Mütze noch tiefer ins Gesicht. Wenn ich so auf mein kleines Motorrad sehe, ist die Zeit zum Fahren für dieses Jahr wohl beendet. Schnee und Eis auf den Straßen, da geht nichts mehr. Also habe ich schweren Herzens mein Moped eingemottet.
Schade, dass der Herbst dieses Jahr so kurz war. Zumindest habe ich ihn als kurz empfunden. Und ehrlich, dass wir mit Beginn des meteorologischen Winters am 1. Dezember Schnee haben, ist außergewöhnlich. Ich erinnere mich an 1980, da war es mal ähnlich. Das war das Jahr, in dem ich meine Frau kennenlernte. Da bin ich auch damals mit meinem kleinen Opel Kadett über nicht geräumte Straßen gepflügt. Lange her!
Etwas Heißes, Kräftiges mit einem bisschen Fleisch und einem bisschen Gemüse sollte es dieses Mal werden. Der Arbeitsaufwand war, wie immer, nicht so groß. Basst scho! ;-)


Zutaten:
2 EL Erdnussöl
200 g Champignons
20 g getr. Steinpilze
5 Tonku-Pilze
400 ml Kokosmilch
1 ½ TL Panaeng-Currypaste
200 ml Hühnerbrühe
200 g Thai-Brokkoli
4 Hähnchenschenkel
4 EL helle Sojasoße
3 EL Fischsoße
1 Spritzer Zitronensaft

Zubereitung:
Die Steinpilze etwa 5 Stunden in kaltem Wasser einweichen. Wer keine Zeit hat, der gibt die Steinpilze 1 Stunde in sehr heißes Wasser.

Aus 150 ml Pflanzenöl,  Knoblauchpulver, Cayennepfeffer, gemahlenem Rosmarin, Rosenpaprikapulver, scharfem Paprikapulver, Salz, Pfeffer und Zucker eine Gewürzmischung rühren und über die Hähnchenschenkel pinseln. Bei 180°C bis 200°C etwas 40-45 Minuten braten.

Champignons, Steinpilze und Tonku-Pilze putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.

Den Thai-Brokkoli putzen und in 1 cm-Stücke schneiden.

Die Pilze mit etwas Erdnussöl im Wok scharf anbraten, die Panaeng-Currypaste dazugeben und unter Rühren 2-3 Minuten weiterbraten.

Mit etwas Hühnerbrühe ablöschen, die Brokkoli-Würfel dazugeben und nicht zu weich garen.

Mit Sojasoße, Fischsoße und Zitronensaft abschmecken.

Dazu gibt es Reis.
 
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Blog-Event LII - Soulfood - Futter für die Seele (Einsendeschluss 15. Januar 2010)