Freitag, 28. Januar 2011

Wochensplitter 04/2011 22.01.11 – 28.01.11

Themen: Gebratener Reis mit Pute, Martin Rütter, Handball-WM

Gebratener Reis mit Putenbrust (Khao Pad Gai)
Ganz schnell für Eilige ein Thai-Rezept vom Freitag. Wenn man bei der Küchenschlacht dieses Rezept kochen würde, könnte man sich 25 von den 35 Minuten mit dem Schuhbeck, Lichter, Herrmann oder Lafer unterhalten und hätte trotzdem große Chancen weiter zu kommen. Gut, etwas geschwindelt habe ich bei der thailändischen Bezeichnung schon. Gai heißt eigentlich Huhn. Der Geschmack ist aber schon sehr ähnlich.
Wie gebratener Reis zubereitet wird, steht ja schon hier. Zusammengefasst: Zwei Eier dünn braten und zur Seite stellen, Knoblauch in Öl anbraten, Putenbruststreifen dazugeben, Eier dazugeben, Reis mitbraten lassen, Soja- und Austernsoße dazugeben und Frühlingszwiebeln, evtl. auch Chilis kurz vor Schluss mit erwärmen. Das war’s. In einem Satz war es dann auch gegessen.


Martin Rütter mit „Hund-Deutsch/Deutsch-Hund“


Auf zum „Hundeflüsterer“ Martin Rütter. Die 116 Kilometer nach Erfurt waren in diesem Schneesturm nicht leicht zu fahren. Vereiste und verschneite Autobahnen bis Oberhof, danach aber alles frei. Wir waren die Ersten um 17.30 Uhr an der Thüringenhalle, Beginn der Veranstaltung 20.00 Uhr. Bei freier Platzwahl, aber Einlass erst um 19.00 Uhr hatten wir noch etwas zu warten. Ein Platz in der ersten Reihe war uns aber so gewiss, da die Wartezeit mit viel „Gleichgesinnten“ verbracht wurde.


Aus dem Ruhrpott ist er, der Rütter. Etwas schnoddrig und humorvoll, erzählt er Geschichten über verzweifelte und erfolglose Hundeerziehungsversuche. Der aufmerksame Zuhörer ertappt sich immer wieder dabei, dass er auch dieselben Fehler macht, wie die Beispiele des Martin Rütter. Von der Yorkshire-Dame, die ein Rudel mit zwei Rottweilerrüden („..die Tunten“) anführt, von Arco, dem Riesenschnauzerrüden, der den Platz auf dem Wohnzimmersofa für sich allein beansprucht und es gar nicht mag, wenn jemand anders drauf sitzt, von Abendessenszeiten und abwechslungsreichem Essen für den geliebten Vierbeiner und warum jeder Hund eine Plüschtiersammlung und eine Kollektion an Halsbändern besitzt, erzählt Martin Rütter. 


Kurzweilig, aber fast drei Stunden lang. Uns hat es gefallen, nachdem wir uns auch öfters „ertappt“ fühlten. Wer sich das Spektakel auch einmal ansehen möchte, hier ist der Terminplan.

Handball-WM
Leider hat es überhaupt nicht geklappt bei dieser WM. Unsere Mannschaft hat sich lediglich für das Spiel um den 11.!! Platz qualifiziert. Auch hier klaffen Anspruch und Realität wieder weit auseinander. Woran lag es? Eigentlich waren bis auf Michael Müller alle gesund und alle dabei. Bis auf unsere Torhüter ist unsere Mannschaft nur unterer Durchschnitt gewesen. Aber das Problem liegt wohl etwas tiefer. Sieht man auf den Vereinshandball, muss man feststellen, dass deutsche Mannschaften überall die Siegerlisten anführen. Aber wie viele deutsche Spieler sind in diesen Mannschaften? Unsere norddeutschen Spitzenclubs glänzen mit dänischen, isländischen und französischen Profis. Die besten Spieler aus der ganzen Welt verdienen hier in Deutschland gutes Geld. Mannschaften, die mit deutschen Spielern internationale Klasse haben, sucht man vergebens. Deutsche Spieler sind oft nur als Ergänzungsspieler dabei. Heiner Brand hat Recht, wenn er mehr Möglichkeiten, mehr Unterstützung für deutsche Spieler fordert. Die Vereine sollten sich freiwillig verpflichten, junge deutsche Talente einzusetzen, die dann auch international in der Auswahl gute Leistungen zeigen können. Das bedeutet, dass man unter Umständen nicht mehr in jeder Saison alle internationalen Pokale gewinnt. Auf Dauer gesehen kann es aber nur so mit dem deutschen Handball wieder aufwärts gehen.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Rinderzunge mit Merch und Klößen

Ich hab mir ganz schön den Rücken verzerrt. Drei Stunden ruhig und brav sitzen und Martin Rütter bei seinen humorvollen Ausführungen über fehlerhafte Hundeerziehung lauschen.  Morgen gibt es ein paar Bemerkungen dazu. Schon zur Pause, nach knapp 2 Stunden, habe ich es gespürt. Das Kreuz zwickt. Während der Pause bin ich durch die ganze Halle gerannt. Irgendwann konnte ich dann wieder einigermaßen sitzen. Die restlichen 60 Minuten gaben meinem Rücken den Rest. Mit Rückenschmerzen heimfahren, mit Rückenschmerzen ins Bett, mit Rückenschmerzen aufgewacht. Gestern habe ich dann unser Einkaufsprogramm gestrichen. Sauna war angesagt. Jetzt geht er wieder, der Rücken. Meine Kürbiscremesuppe mit Huhn gibt es deswegen erst nächste Woche. Heute ist noch mal traditionelle, fränkische Küche dran. Und dem Rücken tut es sicher auch gut.

Eigentlich ist Rindfleisch mit Merch (=Meerrettich) das Kirchweihessen schlechthin bei uns in Oberfranken. Wenn man besonders viel Glück hat, dann bekommt den Merch mit einer gepökelten Rinderzunge. Es ist zwar nicht Kirchweih, aber essen kann man das wohl das ganze Jahr über.


Zutaten:
1,4 kg gepökelte Rinderzunge
2 Möhren
2 Petersilienwurzeln
2 l Fleischbrühe

3 EL Mehl
30 g Butter
20 cm frischer Meerrettich
Zungenbrühe
Salz
Pfeffer

Zubereitung:
Die Möhren und die Petersilienwurzel schälen und grob würfeln. In einen großen Topf die Fleischbrühe geben und die Zunge mit dem Wurzelgemüse 90 Minuten köcheln lassen bis sie weich ist. Dann wird die Rinderzunge enthäutet, vor dem Essen in Scheiben geschnitten und warm gehalten.

In einem Soßentopf die Butter schmelzen und das Mehl darin anschwitzen. Mit der Zungenbrühe kellenweise aufgießen und mit dem Schneebesen rühren, damit es keine Klümpchen gibt. Dann kommt der frische Meerrettich dazu. Wir haben, unter Tränen, 20 cm Meerrettich frisch gerieben und zur Soße gegeben. Die Meerrettichsoße soll 10 Minuten köcheln bevor sie durch ein Sieb gestrichen wird. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Sollte sie zu mild sein, evtl. noch etwas Meerrettich dazu reiben und unterrühren.


Dazu gibt es rohe Klöße oder Kartoffelklöße.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Eierlikör oder Martin Rütter gegen Norwegen 1:0

Schon im September letzten Jahres habe ich zwei Karten für Martin Rütters „Hund – Deutsch / Deutsch – Hund“ bekommen. An die Handball-WM hatte da niemand gedacht. So ist das Spiel der Deutschland – Norwegen gestern für mich ausgefallen. Na ja, meinen Nerven hat es gut tun. Bei Rütter erwartete uns ein ausverkauftes Haus in Erfurt und freie Platzwahl zwang uns zur frühen Abfahrt um die Plätze neben der Toilette zu vermeiden. ;-) Etwas ausführlicher werde ich im nächsten „Wochensplitter“ berichten.  
So ist Zeit einmal etwas über meine ersten Likörversuche zu berichten. Um es vorweg zu nehmen, es ist kein Vergleich mit einem gekauften. Es ist vielmehr so, dass ich fast jede Woche neu mixe und es schmeckt mit Vanille-Eis und ohne. Ich vermute übrigens auch Eier(-likör)-Diebe in meiner unmittelbaren Umgebung. Eier von meiner „Eier-Frau“, frisch, mit Sicherheit dioxinfrei, Sahne anstatt Kaffeesahne und ein guter Korn – da klappt's auch mit dem Eierlikör.


Zutaten:
4 Eier
6 Eigelb
400 g Puderzucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Vanilleschote (nur das Mark)
200 ml Sahne
170 ml Nordhäuser Doppelkorn

Zubereitung:
Die Eier und das Eigelb schaumig schlagen

Alle anderen Zutaten nach und nach zugeben

Jetzt nur noch alles gut mixen und in Flaschen füllen. Bei  mir war es insgesamt etwa 1,3 Liter.

Dienstag, 25. Januar 2011

Gulasch oder Deutschland - Ungarn 25:27

Da bleibt einem das Gulasch im Hals stecken. Wenn man so recht überlegt, wer überhaupt bei der Handball-WM Normalform im Spiel Deutschland gegen Ungarn erreichte, so fällt einem der Torwart Bitter ein und ansonsten war es bitter, was die Mannschaft bot. Insbesondere bei Kraus klaffen der Anspruch und die Realität weit auseinander. Überhaupt muss man bei diesem Rückraum die WM-Tauglichkeit bezweifeln. Jetzt hängt alles am letzten Spiel gegen Norwegen. Für eine Olympia-Qualifikation wird der 7. Platz benötigt.
Ob das jetzt Pörkölt oder Gulasch ist, ist mir egal. Bei uns wird es landläufig als Gulasch bezeichnet. Man hätte noch Paprikastreifen dazugeben können. Man hätte zum Schluss auch noch einen Schuss Sahne oder auch Schmand unterheben können. Alles gut und alles schmeckt. Ich habe mich dieses Mal für die einfache Variante entschieden, die wenig Arbeit und viel Zeit bedeutet.


Zutaten:
1 kg Rindfleisch  (Hüfte)
4 Zwiebeln
2 TL Paprikapulver edelsüß
2 Knoblauchzehen
Salz
Pfeffer
Butterschmalz
1 EL Majoran
1 EL Tomatenmark
1 TL gem. Kümmel
1 TL Thymian

Zubereitung:
Das Rindfleisch wird in mundgerechte Würfel geschnitten. Die Zwiebeln werden grob gewürfelt.  Der Knoblauch wird in fein gewürfelt.

In Butterschmalz wird das Fleisch von allen Seiten scharf angebraten. Dann kommen die Zwiebeln und der Knoblauch dazu.  Salzen und pfeffern. Etwas anrösten lassen und das Tomatenmark unterrühren. Mit Paprikapulver, Majoran, Kümmel und Thymian ordentlich würzen.

Jetzt den Deckel drauf und 2 Stunden bei milder Hitze gerade so köcheln. Dann eventuell noch einmal mit den Gewürzen abschmecken. Dazu Nudeln!

Montag, 24. Januar 2011

Schnelle Tunfischklößchen oder Hákarl oder Deutschland – Island 27:24

Da hat man sich ja zunächst mal die Augen gerieben. Das war die deutsche Mannschaft, die gegen Spanien nur für 50 Minuten Luft hatte, die sich gegen Frankreich regelrecht aufgab? Mein Appell „kämpfen und siegen!“ hat offensichtlich gefruchtet. Diszipliniert zerlegte das deutsche Team die Isländer. Immer wieder über den Kreis, sei es über Preiss oder durch Einläufe von Sprenger. Der isländische Torwart verzweifelte. Die Isländer wurden so zu einer schnellen Auszeit gezwungen. Nicht, dass die Isländer nicht dagegen hielten. So entwickelte sich ein sehr faires, kampfbetontes Spiel. Allerdings schien es, dass es für Deutschland klappen musste. Heinevetter, im Tor der Deutschen, konzentrierte sich auf seine Torwartqualitäten und war ein großer Rückhalt. Er jagte einem immer nur den Schauer über den Rücken, wenn er „mit in den Angriff ging“ und schon vor der Mittellinie den Ball forderte. Eine Trainingsstunde „im Laufen den Ball prellen“ wäre bei ihm keine vertane Zeit. Selbst bei der Einwechslung von Glandorf war der deutsche Fan wieder überrascht. Hatte er noch vor kurzem Fang- und Wurfprobleme, machte er nun den Sack zu. Drei knallharte Treffer hintereinander und das Spiel war entschieden. Diese waren sehr wichtig, denn sie beendeten eine Serie vergebener Tormöglichkeiten durch Preiss und Klein. Die Chance zum Halbfinale ist noch da. Der erste Schritt ist getan.

Dieses Mal sollte es vor dem Spiel ein isländisches Gericht geben. Vorab, Island ist ein wunderschönes, naturbelassenes Land. Wenn ich aber einen Blick in die Küche werfe, dann gibt es da schon seltsame Speisen. Fischaufläufe, Fischsuppen und Lammgerichte sind für eine Insel im Atlantik noch als normal anzusehen. Etwas gewöhnungsbedürftiger ist Hákarl. Es wird aus dem Grönlandhai hergestellt, der keine Nieren besitzt und damit Giftstoffe über den ganzen Körper abbaut, was ein strenger Ammoniakgeruch auch beweist. Frisch ist er für den menschlichen Genuss ungeeignet. Die Isländer buddeln ihren Fisch über den Winter am Strand ein. Wie er dann aussieht, kann jeder im eigenen Garten mit einem Karpfen ausprobieren. Dann aber hängen sie ihren Hai noch einmal ein halbes Jahr zum Trocknen im Freien auf. In kleine Würfel geschnitten kommt er in Einweckgläser. Zu dieser isländischen Spezialität wird Branntwein gereicht. Auf die Beschreibung des isländischen Festgerichts „säuerliche Widderhoden“ verzichte ich ausdrücklich.

Es gab trotzdem etwas mit Fisch, schnelle Tunfischklößchen, dazu einen einfachen Kartoffelsalat. Kein isländisches Nationalgericht! ;-)


Zutaten (für 2 Personen):
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2 Dosen Tunfisch im eigenen Saft
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Ei
3 EL Speisequark
Salz
Pfeffer
1 TL getr. Estragon

Zubereitung
Den Tunfisch abtropfen lassen, in eine Schüssel geben und zerpflücken.

Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken und in die Schüssel geben.

Das Ei und den Speisequark hinzufügen und alles gut vermengen. Etwas salzen, pfeffern und Estragon dazugeben.

Kleine Klößchen formen und in Pflanzenöl ausbacken.
 
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Blog-Event LII - Soulfood - Futter für die Seele (Einsendeschluss 15. Januar 2010)