Montag, 24. Januar 2011

Schnelle Tunfischklößchen oder Hákarl oder Deutschland – Island 27:24

Da hat man sich ja zunächst mal die Augen gerieben. Das war die deutsche Mannschaft, die gegen Spanien nur für 50 Minuten Luft hatte, die sich gegen Frankreich regelrecht aufgab? Mein Appell „kämpfen und siegen!“ hat offensichtlich gefruchtet. Diszipliniert zerlegte das deutsche Team die Isländer. Immer wieder über den Kreis, sei es über Preiss oder durch Einläufe von Sprenger. Der isländische Torwart verzweifelte. Die Isländer wurden so zu einer schnellen Auszeit gezwungen. Nicht, dass die Isländer nicht dagegen hielten. So entwickelte sich ein sehr faires, kampfbetontes Spiel. Allerdings schien es, dass es für Deutschland klappen musste. Heinevetter, im Tor der Deutschen, konzentrierte sich auf seine Torwartqualitäten und war ein großer Rückhalt. Er jagte einem immer nur den Schauer über den Rücken, wenn er „mit in den Angriff ging“ und schon vor der Mittellinie den Ball forderte. Eine Trainingsstunde „im Laufen den Ball prellen“ wäre bei ihm keine vertane Zeit. Selbst bei der Einwechslung von Glandorf war der deutsche Fan wieder überrascht. Hatte er noch vor kurzem Fang- und Wurfprobleme, machte er nun den Sack zu. Drei knallharte Treffer hintereinander und das Spiel war entschieden. Diese waren sehr wichtig, denn sie beendeten eine Serie vergebener Tormöglichkeiten durch Preiss und Klein. Die Chance zum Halbfinale ist noch da. Der erste Schritt ist getan.

Dieses Mal sollte es vor dem Spiel ein isländisches Gericht geben. Vorab, Island ist ein wunderschönes, naturbelassenes Land. Wenn ich aber einen Blick in die Küche werfe, dann gibt es da schon seltsame Speisen. Fischaufläufe, Fischsuppen und Lammgerichte sind für eine Insel im Atlantik noch als normal anzusehen. Etwas gewöhnungsbedürftiger ist Hákarl. Es wird aus dem Grönlandhai hergestellt, der keine Nieren besitzt und damit Giftstoffe über den ganzen Körper abbaut, was ein strenger Ammoniakgeruch auch beweist. Frisch ist er für den menschlichen Genuss ungeeignet. Die Isländer buddeln ihren Fisch über den Winter am Strand ein. Wie er dann aussieht, kann jeder im eigenen Garten mit einem Karpfen ausprobieren. Dann aber hängen sie ihren Hai noch einmal ein halbes Jahr zum Trocknen im Freien auf. In kleine Würfel geschnitten kommt er in Einweckgläser. Zu dieser isländischen Spezialität wird Branntwein gereicht. Auf die Beschreibung des isländischen Festgerichts „säuerliche Widderhoden“ verzichte ich ausdrücklich.

Es gab trotzdem etwas mit Fisch, schnelle Tunfischklößchen, dazu einen einfachen Kartoffelsalat. Kein isländisches Nationalgericht! ;-)


Zutaten (für 2 Personen):
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2 Dosen Tunfisch im eigenen Saft
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Ei
3 EL Speisequark
Salz
Pfeffer
1 TL getr. Estragon

Zubereitung
Den Tunfisch abtropfen lassen, in eine Schüssel geben und zerpflücken.

Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken und in die Schüssel geben.

Das Ei und den Speisequark hinzufügen und alles gut vermengen. Etwas salzen, pfeffern und Estragon dazugeben.

Kleine Klößchen formen und in Pflanzenöl ausbacken.

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