Heute bekomme ich mein Reh. Das bedeutet, dass wir in unserem Gefrierschrank unbedingt Platz schaffen müssen. Wie das klappen soll, weiß ich allerdings jetzt noch nicht. So haben wir Karpfen, Hechte, große Entrecôte-Stücke herausgenommen und trotzdem wird es sehr eng. Zwei Schultern, zwei Keulen und ein Rücken warten auf einen kühlen bzw. eiskalten Platz. Der Rest wird wohl gleich zu einem Ragout verarbeitet werden. Ich bin gespannt, wie das klappen soll, nicht das Ragout, das Einräumen! Wir sind meistens nur zu zweit, deswegen reicht eine Kühl-Gefrierkombination. Nachdem unser Gefrierschrank das Zeitliche gesegnet hatte und, wegen des hohen Stromverbrauchs, eigentlich nur der Liebling unseres Stromerzeugers war, haben wir ihn entsorgt und nicht erneuert. Jetzt hätte ich ihn schon gern wieder.
Dieses Puten-Sauerbratenrezept hat Holger von „Silbern gelöffelt“ in einer Coburger Tageszeitung gefunden. Uns hat es voll überzeugt. Wir haben auf das Andicken mit Lebkuchen verzichtet, sonst hätte es Proteste bei den Mitessern gegeben. Und außerdem, da stimme ich mit der EDEKA-Werbung voll überein: „Keine Rosinen!“
Zutaten:
1,2 kg Putenoberkeule
½ l Wasser
0,7 l Rotwein
0,25 l Weinessig
8 Wacholderbeeren
8 Pimentkörner
8 Pfefferkörner
4 Nelken
½ Zimtrinde
1 Zwiebel
2 Karotten
½ Stange Lauch
1 kleiner Sellerie
1 Apfel
2 EL Distelöl
1 EL Tomatenmark
Salz
Pfeffer
1 EL Kartoffelstärke
Zubereitung:
Die Putenoberkeule häuten, entbeinen und mit einem Küchengarn zusammenbinden.
Die Zwiebel, die Karotten, den Lauch und den Sellerie putzen und in Würfel bzw. Ringe schneiden.
Wacholderbeeren, Pfefferkörner, Pimentkörner, Zimtstange und Nelken in einen Mörser geben und grob zerstoßen.
Die Beize für den Sauerbraten besteht aus Wasser, Rotwein, Essig, geschnittenem Gemüse und den gemörserten Gewürzen.
Das Fleisch in die Beize geben und für 48 Stunden in den Kühlschrank stellen. Die Beize soll das ganze Fleisch bedecken.
Das Fleisch aus der Beize nehmen und trocken tupfen. Einen Apfel schälen, entkernen und in Scheiben schneiden.
Die Beize absieben und zur Seite stellen.
Etwas Distelöl in den Bräter geben, erhitzen und das Fleisch von allen Seiten anbraten. Das Fleisch herausnehmen und die Apfelscheiben und das Tomatenmark anrösten. Das Fleisch zurück in den Bräter geben und etwa die Hälfte der Beize in den Bräter geben.
Für 90 Minuten bei 180°C in den Backofen geben.
Das Fleisch herausnehmen und in Scheiben schneiden. Die Soße mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Falls sie zu sauer ist, mit etwas Hühnerbrühe auffüllen. Etwas Kartoffelstärke in Wasser anrühren und in die Soße geben. Einmal aufkochen lassen. Fertig.
Dazu gibt es fränkisches Blaukraut und oberfränkische Kartoffelklöße.
Also ohne meinen Gefrierschrank könnte ich nicht auskommen. Der ist immer gefüllt, da wir Wild immer nehmen, wenn unser Freund es uns anbietet! Man weiß ja nie, wann es wieder welches gibt.
AntwortenLöschenAber ich hab darin keine Pute, die mag ich nicht. Aber lecker ausschauen tut es schon.
Bin aber noch gespannter auf deine Wildrezepte.
So ist auch bei uns. Man muss es nehmen, wenn es die Gelegenheit dazu gibt. Wie bereits erwähnt, haben wir keine Gefriertruhe oder einen großen Gefrierschrank mehr. Dann wäre alles kein Problem.
AntwortenLöschenBei den Wildrezepten werde ich wohl mal bei Oma bzw. Schwiegermutter klauen. ;-)