Dienstag, 14. Juni 2011

Masaman-Curry mit Rehschulter (Gaeng Masaman Kwaang)

Als „Ureinwohner“ Coburgs bin ich Saufgelage in der Pfingstzeit eigentlich gewöhnt. Der Coburger Convent residiert in Coburg. Studentische Eskapaden werden in dieser Jahreszeit auch durch die Ordnungsbehörden gern geduldet, weiß man doch unter den „Studenten“ auch Richter, Staatsanwälte und andere Eliten Deutschlands. Gut, wenn sie gerade mal ihre umgedrehten Studentenmützen als Eimer für alkoholbedingte Magenunregelmäßigkeiten benutzt haben, sieht man ihnen die Intelligenz nicht sofort an. Üblich ist in dieser Zeit, dass sich viele der „Ureinwohner“ auch berufen sehen, ihren elitären Vorbildern nachzueifern. Auf Deutsch: Sie saufen, bis es ihnen zu den Ohren wieder herausläuft.
Ich habe in den letzten Jahren versucht, mich nicht an solchen Gelagen zu beteiligen. Das liegt wohl auch daran, dass ich nur sehr wenige elitäre Eigenschaften habe und mir außerdem die Trinkfestigkeit und die entsprechende Kopfbedeckung fehlen.

Für mich neu war, dass jetzt auch schon in meiner Nachbarschaft Trinkgelage bei 110 db durchgeführt werden. Ich habe es an diesem einen Abend notgedrungen akzeptiert und die Terrassentür geschlossen gehalten. Für dieses Verhalten möchte ich als „überaus tolerant“ bezeichnet werden.

Letzte Reste unsere alljährlichen Rehs wollten verarbeitet werden. Recherchen in der thailändischen Küche ergaben, dass hier auf alle Fälle Wildschwein und Hirsch gegessen wird. Inwiefern der Thai-Hirsch etwas mit unserem Rehwild zu tun hat, weiß ich nicht.

Eine ausgelöste Rehschulter, ausreichend Wildfond und die sonst üblichen Zutaten für ein Masaman-Curry lagen bereit.


Zutaten:
2 EL Erdnussöl
3 TL Masaman-Currypaste
1 Dose (400 ml) Kokosmilch
750 g Rehschulter
3 EL geröstete Erdnüsse
2 EL Zucker
4 EL Fischsoße
1 Zitrone
2 Lorbeerblätter
0,8 l Wildfond
5 mittelgroße Kartoffeln
3 mittelgroße Zwiebeln

Zubereitung:
Das Erdnussöl wird im Wok erhitzt und die Masaman-Paste hinzugefügt. Sie wird angeröstet und dann mit 2 oder 3 EL vom Dicken der Kokosmilch abgelöscht. Dann muss das Ganze wieder erhitzt werden, bevor es wieder mit 2-3 EL Kokosmilch abgelöscht und anschließend einreduziert wird.

In diese Soße werden die Rehschulterwürfel gegeben und pfannengerührt.

In einer trockenen Pfanne werden in der Zwischenzeit Erdnüsse geröstet. Diese lässt man abkühlen und hackt sie dann klein.

Erdnüsse, Zucker, Zitronensaft, Fischsoße, Lorbeerblätter, die restliche Kokosmilch und der Wildfond werden hinzugefügt. Bei fast geschlossenem Deckel muss das Curry jetzt etwa 60 Minuten köcheln bis das Fleisch weich ist.

In der Zwischenzeit werden die Kartoffeln und die Zwiebeln geschält und in 1 cm-Würfel geschnitten.

Die Kartoffeln und Zwiebeln hinzufügen und 20 Minuten garen lassen. Fertig!

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