Es war mal wieder Handballzeit (2. Bundesliga HSC 2000 Coburg - Haslach-Herrenberg-Kuppingen) am letzten Samstag. Obwohl, ich wollte da ja nicht mehr hingehen. Mit dem Platz für meine Dauerkarte habe ich das Glück zwei richtige „Experten“ vor mir sitzen zu haben, die mich wahnsinnig machen. Keine Ahnung, davon aber reichlich. Allerdings sind sie in einem so fortgeschrittenen Alter, dass ich wenig mit ihnen argumentiere. Wenn sie sich nur nicht immer nach hinten zu mir umdrehen würden.
Was war passiert? Der gegnerische Außen lief ein, stand am Kreis und erzielte ein Tor für die Gäste. Unser Außenverteidiger hatte nicht aufgepasst, stand zu weit vorn und erkannte den Einlauf nicht. Die Innenverteidigung musste auf einen Rückraumspieler heraustreten und der Außen verwandelte eben. Schuld nach Meinung der „Experten“: Der Torwart. Nächste Situation: Unsere Innenverteidigung konnte nicht den Wurfarm des Angreifers abdecken. Er stand zu sehr auf der Körperseite. Dieser zog den Wurf um die Hüfte des Verteidigers – Tor. Wer war schuld? Die „Experten“ sagten, der Torwart sei schuld. „Nimm ner raus, die Pfeife! Du den Howie nei! Der Gurkenzüchter soll in der Dritten spielen!“
Ich konnte es mir nicht verkneifen. Ich meinte, dass sie doch jetzt endlich mal ihr „Maul“ halten sollten. Kurz war Ruhe. Dann drehte sich der eine um und meinte: „Gell, Du hast in Deinem Leben noch nie Handball gespielt?“
Der Frühling scheint wieder da zu sein. Die Familie war wieder vollzählig. Die Bärlauchsaison geht langsam zu Ende. Die Wildsaison ist auch in den letzten Zügen. Den Rehrücken haben wir uns extra aufgehoben. Das Rezept für den Semmelkloß findet ihr hier. Wir haben die Kloßmasse in Frischhaltefolie gegeben und gerollt. 25 Minuten hat es gedauert bis sie gar waren. Mit der Soße habe ich es mir auch einfach gemacht. Da war noch reichlich übrig, als wir im Januar unser Weihnachtsessen nachholten. Sie wurde also nur aufgetaut und abgeschmeckt.
Zutaten:
1 ganzer Rehrücken
Wildgewürz
Salz
Butter, Olivenöl
2 Packungen Blätterteig
200 g Bacon
1 großes Glas Bärlauchpesto
1 Ei
500 g Kohlrabi
Hühnerbrühe
Salz
Muskat
Liebstöckel
25 g Bärlauch
200 g Sahne
Zubereitung:
Den Rücken auslösen und halbieren. Die Sehnen und Häute entfernen und mit Salz und etwas Wildgewürz würzen.
In wenig Butter und Olivenöl auf allen Seiten 30 Sekunden scharf anbraten und zur Seite stellen.
Den Blätterteig auslegen und etwas dünner ausrollen. Der Länge nach halbieren und die Hälfte mit Bärlauchpesto bestreichen, dabei aber einen freien Rand lassen. Auf das Pesto kommt eine Schicht Baconscheiben. Die Ränder des Blätterteigs mit verrührtem Ei bestreichen und das Rückenstück einwickeln. Die Ränder schon zudrücken und den Blätterteig mit dem Ei bestreichen. Auf ein Blech mit Backpapier legen und ab in den Ofen.
Der Backofen war auf 180°C Umluft vorgeheizt und nach 25 Minuten war das Reh fertig.
Der Kohlrabi wurde geputzt, geschält und in Scheiben bzw Stifte geschnitten. In wenig Hühnerbrühe ist er gegart worden, mit Salz und Muskat gewürzt. Kurz vor dem Servieren haben wir frischen, gehackten Liebstöckel untergehoben.
Die Bärlauchblätter habe ich fein geschnitten und mit etwas Sahne im Mixer püriert. Den Rest der Sahne haben wir geschlagen und dann unter die Schlagsahne die Bärlauchpaste gehoben.
Jetzt nur noch die Semmelkloßscheiben etwas in Butter anrösten. Fertig war unser Sonntagsessen.
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